Von der Faser zum Kultstück – Wie entsteht ein Flanellhemd?
Flanellhemden sind mehr als nur ein Mode-Trend – sie sind ein Symbol für rustikale Lässigkeit, zeitlosen Stil und praktische Robustheit. Doch hast du dich jemals gefragt, wie dein Lieblingsflanell eigentlich hergestellt wird? Kein Hexenwerk, aber auch kein schneller Prozess. Vom Baumwoll- oder Wollgarn bis zum fertigen Hemd sind viele Schritte notwendig, die aus einem einfachen Stoff ein ikonisches Kleidungsstück machen. Also, schnapp dir einen Kaffee und tauche ein in die Welt des Flanells!
Das Wichtigste in Kürze
Flanell wird meist aus Baumwolle oder Wolle hergestellt und erhält seine typische Weichheit durch das Aufrauen des Stoffes.
Der Herstellungsprozess umfasst Weben, Färben, Aufrauen und Verarbeiten zu einem Hemd.
Traditionelle Flanellhemden sind besonders strapazierfähig und werden mit der Zeit noch bequemer.
Qualitätsflanell zeichnet sich durch dichte Webart, hochwertige Fasern und sorgfältige Verarbeitung aus.
Die Geschichte des Flanellhemds
Das Flanellhemd hat eine lange und bewegte Geschichte. Seine Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert nach Wales, wo die ersten Flanellstoffe aus Wolle gewebt wurden. Sie waren besonders bei Landarbeitern und Bauern beliebt, da sie wärmend, widerstandsfähig und erschwinglich waren.
Im 19. Jahrhundert verbreitete sich Flanell in der Arbeiterklasse Europas und Nordamerikas. Besonders in den USA wurde das Flanellhemd schnell zum Markenzeichen von Holzfällern und Farmern. Marken wie Pendleton und Woolrich begannen, strapazierfähige Flanellhemden speziell für die Arbeiterklasse zu produzieren. In den 1990er Jahren feierte das Flanellhemd ein riesiges Comeback, als es durch die Grunge-Szene um Bands wie Nirvana und Pearl Jam zum Statement-Piece wurde. Heute ist es nicht nur ein Symbol für Rebellion und Individualismus, sondern auch ein fester Bestandteil des Rustic Pioneer Looks.
Der Herstellungsprozess eines Flanellhemds
1. Die Basis: Die Wahl der richtigen Faser
Flanell kann aus verschiedenen Fasern bestehen, doch die gängigsten Materialien sind Baumwolle und Wolle. Während Baumwollflanell leichter und atmungsaktiver ist, bietet Wollflanell mehr Wärme und eine natürliche Wasserabweisung. In modernen Flanellstoffen werden oft Mischfasern wie Polyester beigemischt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Doch für den authentischen Rustic Pioneer Look setzen wir auf natürliche Materialien.
2. Weben: Die Entstehung des Stoffes
Flanell wird typischerweise in Köperbindung oder Leinwandbindung gewebt. Der Clou dabei: Durch das Webmuster entsteht die charakteristische diagonale Struktur, die für die Flexibilität des Stoffes sorgt. Besonders ikonisch ist das Karomuster, das oft durch die Verwendung verschiedenfarbiger Garne entsteht. Einfarbige oder melierte Flanellstoffe sind ebenfalls beliebt, aber das klassische Karo bleibt der unangefochtene Favorit.
3. Das Geheimnis der Weichheit: Das Anrauen
Was macht Flanell so weich? Die Antwort liegt im Aufrauen der Oberfläche. Nach dem Weben wird der Stoff durch eine Maschine mit rotierenden Drahtbürsten geführt. Diese heben feine Fasern an die Oberfläche, wodurch der Stoff nicht nur weicher, sondern auch wärmer wird. Dieser Prozess kann ein- oder beidseitig erfolgen – beidseitig angerauter Flanell fühlt sich besonders flauschig an.
4. Färben und Bedrucken: Farben, Muster und Designs
Bevor aus dem Flanellstoff ein Hemd wird, erhält er seine endgültige Optik. Hier gibt es zwei Hauptmethoden:
Garngefärbter Flanell: Die Fäden werden vor dem Weben gefärbt, was zu einem langlebigen und intensiven Farbbild führt.
Bedruckter Flanell: Der Stoff wird erst nach dem Weben gefärbt oder mit Mustern bedruckt. Dies ist kostengünstiger, aber weniger langlebig.
Für langlebige und authentische Flanellhemden ist garngefärbter Flanell die beste Wahl.
5. Der Zuschnitt: Vom Stoffballen zum Hemd
Jetzt wird es ernst: Der Flanellstoff wird in Form geschnitten. Je nach Design und Schnittart können verschiedene Flanellhemden entstehen:
Klassische Workwear-Hemden mit robusten Nähten und verstärkten Taschen.
Slim-Fit-Varianten, die moderner geschnitten sind und eine schmalere Silhouette bieten.
Hemdjacken (Shackets), die dicker sind und sich perfekt für Lagenlooks eignen.
Hier zählt Präzision: Ein unsauberer Zuschnitt kann das gesamte Muster ruinieren – und wer will schon ein schiefes Karomuster?
6. Nähen: Die Handwerkskunst hinter dem Hemd
Nach dem Zuschnitt geht es ans Nähen. Besonders wichtig sind dabei:
Doppelte oder dreifache Nähte für Langlebigkeit.
Verstärkte Knopfleisten und Kragen für Stabilität.
Perfekt platzierte Taschen – am besten mit Knöpfen für den authentischen Rustic Pioneer Look.
7. Qualitätstest: Hält das Hemd, was es verspricht?
Bevor das Hemd in den Verkauf geht, wird es auf verschiedene Qualitätsmerkmale getestet:
Farb- und Waschbeständigkeit – läuft es ein oder verblasst es schnell?
Reißfestigkeit – hält es dem rauen Alltag stand?
Passform – sitzt es bequem, aber nicht zu weit?
Erst wenn das Hemd alle Tests besteht, landet es in den Regalen – oder in deinem Kleiderschrank.
Produktvorschläge*
Na, möchtest du deinen Kleiderschrank um ein hochwertiges Flanellhemd erweitern? Hier sind drei Vorschläge:
Fazit
Jetzt weißt du, warum ein gutes Flanellhemd nicht einfach nur ein Stück Stoff ist, sondern ein durchdachtes, handwerklich gefertigtes Kleidungsstück mit Geschichte und Funktion. Falls du wissen willst, wie du dein Flanellhemd perfekt kombinierst, schau dir unbedingt unsere anderen Blogartikel an.
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